Puerto Maldonado
"Also, wir sind in Madre de Dios, übersetzt "die Gottesmutter", und die Hauptstadt hier heisst Puerto Maldonado, übersetzt " im Unguten gegeben". Die Gottesmutter wurde uns im Unguten gegeben. Was mag das heissen?..."
Don Marco
66, geboren in Lambayeque
Don Marco:
"Ich fing an, als Goldschmied zu arbeiten, als ich 17 war und mit 20 besass ich bereits ein eigenes Geschäft. Zu Beginn räumte ich in einer Werkstatt auf und putzte, damals gab es ja noch keine Schule für Goldschmiede. Deshalb fing ich als Putzkraft an und arbeitete mich dann hoch. Das war in Chiclayo, das waren noch Zeiten. Dann arbeitete ich in Lima, aber ich begriff schnell, dass dort die Konkurrenz zu gross war und man nur Erfolg haben konnte, wenn man viel Geld besass zum Investieren. Deshalb beschloss ich, nach Puerto Maldonado zurückzukehren, wo es überschaubar war und ich es ruhig angehen konnte... Das ist übrigens ein Vulkanstein aus Arequipa, der durch das Feuer keinen Schaden nimmt."
Der Goldschmied Don Marco verwendet Schalen und Platten aus Vulkanstein, denen hohe Temperaturen nichts anhaben können.
Don Marco:
"Die am meisten verbreitetsten Schmuckstücke in Puerto Maldonado sind Eheringe. Hier heiratet man häufig... Ich brauche keine hochtechnologisierte Ausrüstung, das ist alles in meinem Kopf."
Don Marco fertigt einen Goldring mit Edelstein
Puerto Maldonado: Hier wird das Gold weitergehandelt oder kommt zu den Goldschmieden
Don Lauro:
"Also, wir sind in Madre de Dios, übersetzt "die Gottesmutter", und die Hauptstadt hier heisst Puerto Maldonado, übersetzt "im Unguten gegeben". Die Gottesmutter wurde uns im Unguten gegeben. Was mag das heissen?...Gott ist unendlich, nicht wahr?... Und einige Dinge hat Gott im Unguten gegeben. So ist das auch mit Madre de Dios."
Schaufensterpuppen in einem Laden, Puerto Maldonado
Dekorative Kacheln auf einem Grab, Friedhof von Puerto Maldonado
Gebet zur seligen Jungfrau vom Berge Karmel
Für schwierige Zeiten
In tausend Nöten,
Hilf mir
Vor meinen Seelenfeinden,
Rette mich.
In meinen Irrtümern,
Erleuchte mich.
In meinen Zweifeln
Und meiner Pein,
Versöhne mich.
In meiner Schwäche,
Stärke mich.
Wenn ich verstossen werde,
Gib mir Mut.
In meinen Versuchungen,
Beschütze mich.
In den schwierigsten Stunden,
Tröste mich.
Mit deinem Mutterherzen
Liebe mich.
Mit Deiner grossen Kraft
Verteidige mich.
Und wenn mein Weg zu Ende ist,
Nimm mich in Deine Arme.
Selige Jungfrau vom Berge Karmel,
Bitte für uns.
Amen.
Sie haben das Universum in drei Welten aufgeteilt: Den Himmel nannten sie "Janan Pacha", was "die hohe Welt" heisst, dorthin, so meinten sie, kommen die guten Leute, die für ihre guten Taten belohnt werden; sie nannten "Jurin Pacha" unsere vergängliche Welt zwischen Geburt und Tod, das bedeutet "niedere Welt"; sie nannten "Uku Pacha" das Zentrum der Erde, was "niedere Welt dort unten" heisst, dort blieben, so meinten sie, die schlechten Leute; und um einen noch aussagekräftigeren Namen zu geben, nannten sie sie auch noch anders, nämlich "Supaipa Vasen", was "Haus des Teufels" heisst. Sie verstanden nicht, dass das Leben nach dem Tode geistlicher Art ist und nicht physischer wie dieses hier. Sie meinten, dass der Frieden in der hohen Welt bedeute, ein ruhiges Leben zu führen, frei von Schufterei und Verdruss, denen wir hier ausgesetzt sind. Und im Gegensatz dazu sei das Leben in der niederen Welt, die wir Hölle nennen, voll von Krankheiten und Leiden, Pflichten und Schinderei, mit denen man sich dort ohne Unterbruch und ohne Aussicht auf Befriedigung herumschlagen müsse. So haben sie das Leben zweigeteilt: Alles Freudige, Vergnügliche und Beschauliche haben sie den guten Leuten zugeschrieben und die Leiden und Schinderei den schlechten Leuten.


Inca Garcilaso de la Vega
(1539–1616)
"Comentarios Reales de los Incas"

«Mutter Gottes bitte für uns Sünder. Mutter Gottes bitte für uns Sünder. Jetzt und in der Stunde unseres Todes. Jetzt und in der Stunde unseres Todes. Amen." Madre de Dios, Mutter Gottes, ist der Name dieses "Suyo", dieser Provinz. Puerto Maldonado ist der Name von deren Hauptstadt. Hier wird Gewinn gemacht und von hier verschwindet er. Mitten aus dem Schoss. Mutter Gottes segne uns. Deine Gaben sollen bei Dir bleiben. Niemand soll es wagen, Deinen Namen zu verunglimpfen. Puerto Maldonado, "gegeben im Unguten". Selten hat ein Name die Realität so exakt beschrieben.
Julio del Valle, Professor PUCP, Peru
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